Konkurrenzanalyse - Wettbewerbsumfeld analysieren
Eine Wettbewerber-Analyse bzw. Konkurrenzanalyse erstellen Sie, wenn Sie für Ihr neu zu gründendes Unternehmen einen Businessplan ausarbeiten müssen, oder wenn nach Jahren des konstanten Wachstum, ohne erkennbare Ursachen das Wachstum versiegt und das Unternehmen (Ihre Praxis) in finanzielle Schieflage gerät. Ein kurzer Blick auf die stetig steigende Anzahl von Zahnarztpraxen in der Schweiz (von 2000 Zahnarztpraxen 1970 auf über 4000 im Jahre 2016) im Vergleich dazu das Schweizer Bevölkerungswachstum (von 6,2 Mill. Einwohnern 1970 auf über 8,33 Mill im Jahre 2016) macht es deutlich: Auf der einen Seite 100-prozentiger Zahnärzte Zuwachs, auf der anderen Seite 33 % Bevölkerungszuwachs. D.h.: entweder war der Zahnärzte-Markt vor 46 Jahren extrem untersättigt, oder der Markt ist gegenwärtig sehr gesättigt. In den Zahnärztezeitschriften wird immer häufiger erwähnt, dass Zahnarztpraxen nicht selten nur noch zu 80 % ausgelastet sind. Gerade Neueinsteiger, die auf keinen grossen Altkundenstamm zurückgreifen können, brauchen ein konkretes Konzept, damit ihr Praxismodell langfristig erfolgreich bestehen kann.
Die Gesamtkosten für zahnmedizinische Behandlungen belaufen sich in der Schweiz jährlich auf etwa 3,8 Milliarden Franken, d.h knapp 40 Franken pro Kopf/Monat. Eine simple Division dieses Wertes durch die aktuell existierende Anzahl von 4361 Schweizer Zahnärzten gibt einen ersten Richtwert für den durchschnittlich jährlichen Umsatz einer Zahnarzt-Praxis in der Schweiz:
3.800 000 000/4361 = 871.359 CHF
Ob eine Zahnarztpraxis diesen Umsatz benötigt, um die Lohn-und Nebenkosten voll umfänglich stemmen zu können, hängt in erster Linie von der Anzahl der Beschäftigten und dem Umfang der Nebenkosten ab. Wenn diese beiden Kostenfaktoren überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu dem Gesamtumsatz ausfallen, sollte geschaut werden, wie die Zahnarzt Kollegen das Thema angehen bzw. was die anderen Zahnarztpraxen anders machen. Dazu sollte man zwei Kern-Fragen detailliert beatworten können:
- Wer sind eigentlich Ihre realen Mitbewerber?
- Was unterscheidet Ihre Praxis von denen der Mitbewerber?
Wer sind Ihre realen Mitbewerber?
Um herauszufinden, welche Zahnärzte in Ihrer näheren Umgebung eine Praxis haben, können Sie HIER recherchieren. (Unter diesem Link finden Sie z.B: die meisten Zahnärzte aus Basel). Weitere Fragen sollten Sie zumindest ansatzweise für sich beantworten können:
- Wer befindet sich im näheren Umfeld?
- Welchen Zustrom haben die Kollegen Praxen?
- Wie gross ist deren Einzugsgebiet
- Seit wann existieren die Kollegen? bzw. Wie gross ist deren Stammkundenkreis?
- Wie sieht deren Praxis aus
Was unterscheidet Ihre Praxis von den Mitbewerber-Praxen?
Wenn Sie Ihre Mitbewerber unter die Lupe genommen , ihre Konkurrenten identifiziert haben, folgt die Konzentration auf die eigene Zahnarzt-Praxis. Auch hier kann man wieder mehre Fragen stellen, über die schon in vorigen Artikeln einiges geschrieben wurde:
- Welches ist Ihr Alleinstellungsmerkmal
- Welches ist Ihr Profil
- Welche sind die Stärken und Schwächen der Konkurrenten, welche Strategie folgt daraus für Sie
- Wo liegen Ihre Verbesserungspotenziale? (s. SWOT-Analyse)
- Gibt es Substitutionsangebote? (In Zürich gibt es z.B. 3 Zahnärzte die Kooperationsmodelle mit Ungarn eingegangen sind. Dies wird unter Kollegen zwar stark kritisiert, Ungarn wird aber sicher nicht das einzige Land bleiben…)
Das Alter Ihres Praxisgebäudes, den -noch nicht- vorhandenen Stammkundenkreis können Sie nicht auf die Schnelle, ohne grosse Investitionen (Sanierung, Kundenstamm-Übernahme) ändern. Aber Neukunden über eine Moderne Webseite akquirieren, oder eine Flyer-Aktion zum bestehenden 1,2,3 jährigen Jubiläum mit Verköstigung ist eine schnell realisierbare Marketing-Strategie.
SWOT-Analyse
Das Ziel der SWOT-Analyse besteht nicht nur darin, die Situation der eigenen Praxis zu bewerten. Sondern letzendlich geht es um den effizienten Einsatz von Ihren Ressourcen. Die Stärken und Schwächen Ihrer Zahnarztkollegen mit ihrer Praxis in Beziehung zu bringen und daraus zukünftige innovative Strategien abzuleiten:Dafü steht SWOT.
Strengths („Stärken“)
Weaknesses („Schwächen“)
Opportunities („Chancen“)
Threats („Risiken“)